Schlitzwandverfahren

Kaum ein anderes Verfahren hat den Spezialtiefbau seit Mitte der 1980er Jahre so stark verändert wie die Schlitzwandtechnik. Ein Meilenstein war 1984/85 die Einführung der ersten Bauer-Schlitzwandfräse. Seit damals haben sich Schlitzwände zu einem Standardverfahren im Spezialtiefbau entwickelt. Sie dienen heute als Verbau- und Dichtwände – etwa um Baugrubenumschließungen herzustellen oder auch Dämme abzudichten – oder auch als Gründungselemente mit statischer Funktion.  

Wie wird eine Schlitzwand hergestellt?

Mehrere rechteckförmige Einzelelemente (Lamellen), die mit einer Schlitzwandfräse oder einem Schlitzwandgreifer hergestellt werden, bilden zusammen eine durchgehende Wand. Der offene Schlitz wird durch eine Suspension gestützt. Diese verhindert das Eindringen von Grundwasser und das Nachbrechen des anstehenden Bodens. Die Wahl des Aushubwerkzeugs, also Schlitzwandfräse oder Schlitzwandgreifer, hängt im Wesentlichen von der Bodenbeschaffenheit als auch von der Schlitztiefe ab.  

Schlitzwandverfahren: Dichtwand

Gefräste Schlitzwand

Insbesondere bei harten bis sehr harten Bodenverhältnissen und bei großen Schlitztiefen kommen Schlitzwandfräsen zum Einsatz. Bei dem Verfahren lösen Fräsräder das anstehende Material, das sich mit der Suspension im Schlitz vermischt. Eine Förderpumpe, die im Fräsrahmen verankert ist, befördert das in der Suspension gelöste Material nach oben. Anschließend durchläuft die aufgeladene Suspension eine Entsandungsanlage. Bei diesem Schritt werden die Feststoffe von der Stützsuspension getrennt. Die Suspension wird gleichzeitig zur Wiederverwendung zurück in den Suspensionskreislauf gepumpt und steht wieder zur Verfügung. Der Aushub des suspensionsgestützten Schlitzes verläuft dabei kontinuierlich. Es konnten bereits Rekord-Tiefen von mehr als 250 m mit den BC Fräsen von Bauer erreicht werden. 

Gegreiferte Schlitzwand

Beim DHG (Diaphragm Hydraulic Grab) Verfahren erfolgt der Aushub in Zyklen. Ein Zyklus besteht aus dem Einfahren des Greifers in den Schlitz, dem Lösen des Bodens an der Sohle und dem Herausbefördern des gelösten Bodenmaterials. Auch hier stabilisiert eine Stützsuspension den offenen Schlitz. Nach Fertigstellung des Schlitzes werden Fugenelemente und der Bewehrungskorb in den Schlitz eingebracht, welcher in einem weiteren Schritt betoniert wird. Die Suspension, die dabei verdrängt wird, durchläuft die Entsandungsanlage und wird dem Suspensionskreislauf zur Wiederverwendung zugeführt. Mit dem DHG V Schlitzwandgreifer von Bauer sind Schlitzlängen von bis zu 3.800 mm und Schlitzbreiten bis 1.500 mm möglich.  

BAUER Cube System

Das BAUER Cube System eröffnet ganz neue Möglichkeiten bei der Herstellung von Schlitzwänden.

Sie haben Fragen?

Ich freue mich auf Ihre Nachricht oder Ihren Anruf!

Franz-Werner Gerressen
Leiter Verfahrensentwicklung

Das könnte Sie auch interessieren: