"Das richtige Gerät zur richtigen Zeit am richtigen Ort "
Heute im Portrait: Stephanie Czupa-Maurer, unsere Leiterin der Fertigungssteuerung bei Bauer Maschinen
Stephanie und ihr Team aus mittlerweile mehr als fünf KollegInnen kümmern sich darum, dass die „richtigen Geräte zur richtigen Zeit am richtigen Ort stehen“. So beschreibt Stephanie selbst ihre Tätigkeit kurz und knapp in einem Satz. Sie ist Leiterin der Fertigungssteuerung in unserem Werk in Aresing nahe Schrobenhausen. Somit verantwortet sie zusammen mit ihrem Team den Produktionsplan von der Planung über die Steuerung und reibungslose Umsetzung bis hin zur Fertigung unserer Geräte in der Montage.
Zeitlich gesehen beginnt die Planung der Produktion sehr lange vor der Umsetzung, erzählt sie. Schließlich muss man nicht nur seine internen Kapazitäten langfristig planen, sondern auch den Zukauf von Rohstoffen und Teilen frühzeitig einsteuern. Bei der Grobplanung orientiert sich das Team rund um Stephanie am Rolling Forecast des Bereichs Sales und den Operation Plannings. Doch je näher der Bau des einzelnen Geräts in die Gegenwart rückt, desto spannender werden die Herausforderungen.
Zunächst muss ein Gerät schon in der Konzeptionsphase eine ganze Reihe von Schritten, sogenannte Meilensteine, durchlaufen, um überhaupt in den konkreten Produktionsplan aufgenommen werden zu können. Das beginnt bei der Prüfung der Kapazitäten in der Produktionsstätte. Da dreht sich vieles um ganz praktische Fragen: Wie viele Geräte können überhaupt pro Woche gestartet werden? Wie ist der aktuelle Urlaubs- bzw. Krankenstand in den einzelnen Abteilungen der Fertigungsstraßen? Ist genügend Material da oder könnte es aus diversen Gründen irgendwo eng werden? Sobald sich Steffi und ihr Team sicher sind, dass mit dem Bau des Geräts zuverlässig gestartet werden kann, wird es in den Plan eingetaktet, ehe es schließlich an die tatsächliche Umsetzung geht: Das Material wird aus den Lagern angefordert, der Zusammenbau des Geräts beginnt und eine Vielzahl einzelner Fertigungsschritte muss nahtlos ineinandergreifen. Dabei heißt es, immer ein Auge darauf zu haben, wo das Gerät gerade steht, welchen Fertigungspunkt es derzeit durchläuft.
Für die Leiterin der Fertigungssteuerung bedeutet das an dieser Stelle ganz viel Kommunikation – Kommunikation ans SCM-Team, an die Geschäftsführung, an die Montage. Frühzeitig müssen Probleme erkannt und besprochen werden. Etwa, wenn Qualitätsschwankungen oder -probleme auftreten, Teile fehlen, weil nicht vereinbarungsgemäß geliefert werden konnte, kurzfristig unplanbare Kapazitätsprobleme aufgrund beispielweise von Krankheitswellen auftreten. Aber auch mit den diversen Tochterfirmen der Bauer Gruppe wie etwa TracMec oder Schachtbau Nordhausen muss Stephanie sich eng abstimmen. Mit dem zweiten Werk in Schrobenhausen (Werk Edelshausen) sowieso. „Das artet dann manchmal doch sehr schnell in harte, zähe Debatten aus“, sagt sie lachend. Denn Dinge durchzusetzen, die im Team entschieden wurden, sieht sie als Chefsache. Unterkriegen lässt sie sich dabei nicht. Dafür sitzt Stephanie, die Maschinenbau und Produktionsmanagement studiert hat, fachlich viel zu fest im Sattel.
Begonnen hat sie ihre Laufbahn mit einem dualen Maschinenbau-Studium: Auf der einen Seite erwarb sie so ihren Bachelor, auf der anderen konnte sie die erlernte Theorie gleich parallel bei dem mittelständischen oberfränkischen Familienunternehmen Kaeser Kompressoren unter Beweis stellen, wo sie anschließend auch vier Jahre lang als Konstruktionsingenieurin Projektmanagement tätig war. Dann ging es für Stephanie erstmal zurück an die Uni, wo sie ihren Master in Produktionsmanagement abschloss.
In die Gegend rund um Schrobenhausen hat es sie schließlich aus familiären Gründen aus Franken weggezogen. Zuerst nach Augsburg, wo ihr Partner einen neuen Job angenommen hatte. Auf der Suche nach einer eigenen neuen beruflichen Bleibe stieß sie schließlich auf Bauer Maschinen, wo sie 2016 ihren ersten Job als Projektleiterin im Geschäftsbereich Entwicklung und Konstruktion übernahm. Dort stieg sie anschließend zur Teamleiterin Schlitzwandtechnik auf. Als die Vorgängerin ihrer aktuellen Position kündigte, machte sie ein befreundeter Kollege darauf aufmerksam und fragte sie, ob das nichts für sie wäre. Nach kurzem Überlegen ergriff sie die Chance, das war Mitte 2022.
Und was sind die größten Herausforderungen, denen sich Stephanie und ihr Team im Tagesgeschäft stellen müssen? „Im Grunde alles rund um die Montage“, erzählt sie. Denn trotz sorgfältigster Planung kann es schon mal rund gehen. Etwa, wenn Kunden sehr spät im Fertigungsprozess noch Sonderwünsche äußern. Natürlich ist es ein zentrales Alleinstellungsmerkmal von Bauer Maschinen, alles für ihre Kunden möglich zu machen und jeden nur irgendwie umsetzbaren Extrawunsch kompromisslos zu erfüllen. Ein Versprechen, das bei Bauer sehr ernst genommen wird. Aber wenn „gefühlt einen Tag vor Auslieferung ein spontaner Sonderwunsch hereinkommt“, der den ganzen Produktionsplan durcheinanderwirbelt, das „lässt dann schon mal kurz den Blutdruck steigen“, schmunzelt Stephanie. „Und das kommt nicht nur einmal im Jahr vor. Das ist eher die Regel als die Ausnahme.“
Herausfordernd sind auch Anrufe direkt von der Baustelle, wenn etwas kaputtgegangen ist, das dringend nachgefertigt werden muss. Da geht es darum, schnell zu reagieren, um längere kostenintensive Ausfallzeiten zu vermeiden. „Meist kann so etwas von unseren Kollegen von Parts & Service schnell und unkompliziert abgedeckt werden, weil sie alle gängigen Verschleißteile auf Lager haben. Aber manchmal geht es wirklich um Neubauten, und dann muss natürlich kurzfristig die Montage ran.“ Die große Herausforderung ist es also, trotz vieler Sonderwünsche und anderer Unwägbarkeiten die Produktion zu beruhigen und einen möglichst stabilen Produktionsplan zu gewährleisten. Deswegen wird der Fokus auch in Zukunft verstärkt auf einer modularen Bauweise der Geräte liegen. Durch einen größeren Anteil an vielfältig einsetzbaren Standard-Elementen in den Maschinen kann auch mehr auf Lager vorgefertigt und letztlich die Produktionszeit eines Geräts verkürzt werden.
Daneben stehen – vor allem dieses Jahr – auch immer wieder spannende Projekte in Form von Prototypen an. Besonders auf einen ist Stephanie sehr gespannt. „Da geht es um ein richtig großes Drehbohrgerät, für das ein neuer Träger gebaut werden muss. Das wird richtig spannend dieses Jahr. Wir haben natürlich schon viele Bauer-Träger gebaut, aber von der Größe her sprechen wir da von ganz neuen Dimensionen.“
Und wie stellt Stephanie neben den Herausforderungen ihres Jobs den wohlverdienten Ausgleich her? „Ich bin begeisterte Rennradfahrerin“, erzählt sie. „Bei schönem Wetter ist die Chance groß, mich durch die Gegend rasen zu sehen.“ Aber auch Kochen und Verreisen zählt zu ihren Leidenschaften. Und dann ist da noch die fast fünfjährige Tochter, die ohnehin verhindert, dass es zuhause je langweilig werden könnte. „Die weiß auch schon ganz genau, was eine Fräse ist. Und eine BG“, lacht Stephanie. „Vielleicht arbeite ich einfach manchmal auch zuhause zu viel.“
Vollzeit arbeiten trotz Kind, das ist ohnehin so ein Thema. Bei Stephanie und ihrem Partner funktioniert das Modell zum Glück, weil die beiden sich ihre Zeit sehr gut einteilen können. Einer der großen Pluspunkte bei Bauer, wie Stephanie sagt: „Die Flexibilität, die ich hier habe, ist toll. Die Vorgesetzten hatten bislang immer großes Verständnis und sind mir entgegengekommen, wo es ging. Ein richtig großer Pluspinkt.“ Doch das Beste an Bauer ist für sie nach wie vor die familiäre Atmosphäre. „Ich bin als komplett Fremde hierhergekommen, was natürlich anfangs nicht einfach war. Aber ich bin schnell super aufgenommen worden und habe gleich Anschluss gefunden. Viele Kollegen sind mittlerweile richtig gute Freunde geworden.“
Wir wünschen Stephanie auch weiterhin ganz viel Erfolg und eine gute Zeit bei Bauer Maschinen!