Auf neuen Wegen mit dem Gleisgründungszug

Der Gleisgründungszug (GGZ) von RTG im Einsatz im Hauptbahnhof Ulm

Der Bahnbau ist ein herausfordernder Bereich für den Einsatz von Spezialtiefbau-Technik. Schließlich ist es bei Gründungsvorhaben im Bahnhofsbereich entscheidend, so wenig Gleise wie möglich zu blockieren, um den Betrieb aufrecht erhalten zu können. Die RTG Rammtechnik GmbH hat zusammen mit der Leipziger Firma TECHNE KIROW GmbH ein innovatives gleisgebundenes Bohr- und Rammgerät (Gleisgründungszug) entwickelt, das in diesem Einsatzbereich völlig neue Möglichkeiten eröffnet. 

Wie bei einem Standard RG Rammgerät ist es auch beim Gleisgründungszug möglich, diverse Ausrüstungen für unterschiedliche Bohr-, Ramm- und Mischverfahren anzubauen. Hydraulisch und steuerungstechnisch vorbereitet ist der GGZ beispielsweise für KDK Drehgetriebe, MR Rüttler, HRS Hydraulikhämmer, MPZ oder MPU Spundwandpressen.Mit der voll funkgesteuerten Fernbedienung werden die Steuerung und alle Funktionen der Maschine bedient. Und das Beste: Der Aufbau funktioniert ohne Hilfsgeräte bei bestehender Oberleitung. Dadurch ist sichergestellt, dass der Betrieb der Nachbargleise nicht beeinträchtigt wird.

Die Vorteile des GGZ kamen Mitte Februar einmal mehr zum Tragen, als mit ihm im Auftrag der Deutschen Bahn vier Tage lang mitten im Ulmer Hauptbahnhof auf engstem Raum Gründungsarbeiten für einen neuen Signalausleger ausgeführt wurden. Allein schon der logistisch aufwändige Transport eines herkömmlichen Rammgeräts durch die Ulmer Innenstadt konnte so umgangen werden. 

Und Stichwort herkömmliches Gerät: Um ein solches an den Ort der Gründungsarbeiten zu bringen hätten mehrere Schienenstränge abgebaut und Oberleitungen entfernt werden müssen. Dies hätte massive Einschränkungen des Zugverkehrs über Tage hinweg bedeutet, von den zusätzlichen Kosten ganz zu schweigen. Der Gleisgründungszug allerdings konnte bequem und direkt auf den Schienen an Ort und Stelle gefahren werden. 

Dort wurden an einem Bahnsteig zwischen den Gleisen 7 und 8 acht Rohre mit 508 mm Außendurchmesser und einer Länge von 13 Metern komplett in den Boden eingebracht. Aufgrund des herausfordernden Untergrunds war es für die Pfahlgründung notwendig, erst zu rütteln, dann zu hämmern und anschließend mit einem MB Bohrantrieb und einer Endlosschnecke den Boden auszubohren. Entstanden ist so das Fundament für einen neuen Signalausleger, der über zwei Gleise hinweg künftig die Steuerung des Fernverkehrs unterstützen soll. Denn aufgrund einer bestehenden Überdachung beim Nachbargleis war es nicht möglich, einfach eine Signalbrücke zu bauen.

Wir sind stolz, dass unsere Innovation, der Gleisgründungszug von RTG, einmal mehr beweisen durfte, wie effizient er Gründungsarbeiten im Bahnbereich unter schwierigen Umständen und auf engstem Raum durchführen kann. Vielen Dank an die Deutsche Bahn und gute Fahrt voraus! 

Der Gleisgründungszug in Bildern ...

... und im Einsatz im Hauptbahnhof Ulm

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